Horst Krause, den Ihr als den gemütlichen Dorfpolizisten aus „Polizeiruf 110“ kennt, ist am 5. September 2025 im Alter von 83 Jahren verstorben. Sein Tod markiert das Ende einer Ära, denn nur wenige Schauspieler haben das deutsche Fernsehen so nachhaltig geprägt wie er. Krause stand für Natürlichkeit und Authentizität – zwei Eigenschaften, die ihn von vielen Kollegen unterschieden. Mit seiner unverwechselbaren Ausstrahlung verkörperte er Figuren, die nahbar, menschlich und voller Leben waren.
Für viele Zuschauerinnen und Zuschauer war Krause nicht einfach nur ein Schauspieler, sondern fast ein Familienmitglied. Über Jahrzehnte hinweg begleitete er das Publikum durch Filme, Serien und Fernsehproduktionen. Er hatte die seltene Gabe, mit einem Blick oder einer Geste mehr zu sagen, als es lange Dialoge vermochten. Mit seinem Tod verliert Deutschland nicht nur einen großartigen Künstler, sondern auch einen Menschen, der wie kaum ein anderer für Herzlichkeit und Verlässlichkeit im Fernsehen stand.
Leben und Werdegang
Kindheit und Jugend
Horst Krause wurde am 18. Dezember 1941 in Bönhof, Westpreußen, geboren. Nach dem Krieg floh seine Familie nach Brandenburg, wo er mit seinen vier Geschwistern aufwuchs. Schon früh zeigte sich seine Fähigkeit, mit Menschen in Kontakt zu treten, sei es durch Humor oder durch seine ruhige, bedachte Art. Diese frühen Lebenserfahrungen prägten ihn und legten den Grundstein für sein späteres Rollenverständnis: authentisch, bodenständig und voller Wärme.
Seine Kindheit war von den Herausforderungen der Nachkriegszeit geprägt. Trotz bescheidener Verhältnisse entwickelte Krause eine innere Stärke und ein positives Lebensgefühl, das er nie verlor. Dieses Fundament spiegelte sich später in vielen seiner Rollen wider, in denen er häufig einfache, aber tiefgründige Charaktere spielte – Menschen, die das Leben trotz aller Widrigkeiten liebten.
Ausbildung und Theater
Bevor er zur Schauspielerei fand, absolvierte Krause eine Ausbildung als Dreher. Doch schnell merkte er, dass ihn die Bühne stärker anzog. Zwischen 1964 und 1967 besuchte er die Staatliche Schauspielschule in Berlin-Schöneweide, wo er das Handwerk des Schauspielens erlernte und seine Leidenschaft professionalisierte. Seine Lehrer erkannten schon früh sein besonderes Talent, Emotionen auf leise, aber eindrückliche Weise auszudrücken.
Nach dem Abschluss begann Krause seine Bühnenkarriere am Landestheater in Parchim. Später folgten Engagements in Karl-Marx-Stadt und Dresden, wo er sich über Jahre hinweg als Charakterdarsteller etablierte. Sein Weg auf die Bühne war kein geradliniger Aufstieg, sondern das Ergebnis harter Arbeit, Geduld und einer großen Liebe zur Schauspielkunst. Schon damals war er bekannt für seine Fähigkeit, selbst Nebenrollen mit Leben zu füllen und dem Publikum unvergessliche Momente zu schenken.
Durchbruch im Film
Seinen großen Durchbruch feierte Horst Krause 1993 mit dem Film „Wir können auch anders …“. Die Rolle machte ihn über Nacht zum Publikumsliebling. Für seine Leistung wurde er ausgezeichnet und etablierte sich endgültig als einer der wichtigsten Schauspieler des deutschen Kinos. Es war der Beginn einer zweiten Karrierephase, in der er nicht mehr nur als Theaterschauspieler, sondern auch als Film- und Fernsehdarsteller gefeiert wurde.
Auch in den folgenden Jahren blieb er erfolgreich. Besonders der Film „Schultze Gets the Blues“ brachte ihm internationale Anerkennung. Krause bewies darin, dass er weit mehr konnte, als nur den gemütlichen Dorfbewohner zu spielen. Seine Darstellung eines in die Jahre gekommenen Mannes, der sich auf eine musikalische Reise begibt, wurde weltweit gefeiert und zeigte seine Vielseitigkeit als Darsteller.

Bildnachweis:
Foto: Udo Grimberg – CC BY-SA 3.0 DE – Original bei Wikimedia Commons (bearbeitet: verkleinert)
Horst Krause im Fernsehen
Polizeiruf 110
Ab 1999 wurde Horst Krause in „Polizeiruf 110“ zu einer festen Größe im deutschen Fernsehen. Als Polizeihauptmeister Horst Krause stand er für Menschlichkeit, Humor und Bodenständigkeit. Seine Figur war kein strahlender Held, sondern ein authentischer Dorfpolizist, der mit Herz und Verstand arbeitete. Genau das machte ihn so beliebt, denn viele Zuschauerinnen und Zuschauer konnten sich in seiner Rolle wiederfinden.
Die Namensgleichheit zwischen Rolle und Darsteller war kein Zufall, sondern Ausdruck dafür, wie sehr die Figur auf Krauses Persönlichkeit zugeschnitten war. Mit seiner ruhigen Art und seinem feinen Humor brachte er Wärme in ein Krimiformat, das sonst von Spannung und Ernsthaftigkeit geprägt war. Dadurch wurde er zu einem Publikumsmagneten, der wesentlich zum Erfolg der Reihe beitrug.
Krause-Filme und weitere Projekte
Aufgrund der Beliebtheit seiner Figur entstanden ab 2007 eigene Filme unter dem Titel „Polizeihauptmeister Krause“. In insgesamt neun Produktionen konnten die Zuschauerinnen und Zuschauer Einblicke in das fiktive Leben des liebenswerten Polizisten gewinnen. Die Filme erzählten Geschichten aus dem brandenburgischen Dorf Schönhorst, in denen Humor, Menschlichkeit und Alltagskonflikte im Mittelpunkt standen.
Auch außerhalb dieser Reihe blieb Krause aktiv. Er spielte in Fernsehproduktionen wie „Ein starkes Team“ oder „Bella Block“ und übernahm die Rolle des Rentners Paul Krüger. Damit zeigte er, dass er auch außerhalb seiner Kultrolle wandelbar blieb und neue Charaktere erfolgreich verkörperte. Diese Vielseitigkeit trug dazu bei, dass er bis ins hohe Alter regelmäßig auf den Bildschirmen präsent war.
Privatleben und Persönlichkeit
Horst Krause blieb sein Leben lang unverheiratet und kinderlos. Er lebte viele Jahre in Berlin-Moabit, wo er sich ein einfaches und zurückgezogenes Leben eingerichtet hatte. Trotz seiner Popularität blieb er immer bescheiden und verzichtete auf großen Glamour. Dies machte ihn für viele Kolleginnen und Kollegen zu einem Vorbild: ein Künstler, der nicht die große Bühne des Privatlebens suchte, sondern allein durch seine Arbeit strahlte.
Seine Persönlichkeit war geprägt von Herzlichkeit, Humor und einer besonderen Nähe zu den Menschen. Wer ihn kannte, beschrieb ihn als jemanden, der es verstand, zuzuhören und stets authentisch zu bleiben. Auch wenn er auf der Leinwand oft den gemütlichen Polizisten spielte, war er im wirklichen Leben nicht viel anders: freundlich, zurückhaltend und doch voller Charme.
Nachruf-Tabelle
Kategorie | Details |
---|---|
Geburtsdatum | 18. Dezember 1941 |
Geburtsort | Bönhof (Westpreußen) |
Todestag | 5. September 2025 |
Sterbeort | Teltow (Brandenburg) |
Alter | 83 Jahre |
Ausbildung | Schauspielschule Berlin (1964–1967) |
Theater | Parchim, Karl-Marx-Stadt, Dresden |
Film-Durchbruch | „Wir können auch anders …“ (1993) |
TV-Kultrolle | Polizeiruf 110 (1999–2015) |
Filmreihe | Polizeihauptmeister Krause (2007–2022) |
Privatleben | Ledig, kinderlos, lebte in Berlin |
Nachwirken und Reaktionen
Der Tod von Horst Krause löste große Betroffenheit in der Film- und Fernsehbranche aus. Viele Kolleginnen und Kollegen erinnerten sich an seine Herzlichkeit und seine besondere Art, Figuren mit Leben zu füllen. Für sie war er nicht nur ein Kollege, sondern auch ein Freund, der das Miteinander am Set bereicherte. Seine Fähigkeit, auf Augenhöhe zu agieren und dabei dennoch große Präsenz zu zeigen, machte ihn einzigartig.
Auch beim Publikum hinterlässt er eine große Lücke. Viele Menschen erinnern sich an gemeinsame Fernsehabende, an denen Krause mit seiner Rolle für Wärme und Geborgenheit sorgte. Er war ein Schauspieler, der Geschichten erzählte, die mitten aus dem Leben kamen. Diese Nähe zum Alltag war es, die ihn so beliebt machte – und die auch in Zukunft unvergessen bleiben wird.
„Horst war ein Unikat – voller Wärme, voller Herz. Er hat Figuren geschaffen, die wir nie vergessen werden.“
FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Horst Krause
Wie alt wurde Horst Krause?
Er wurde 83 Jahre alt.
Woran ist Horst Krause gestorben?
Die genauen Umstände wurden nicht veröffentlicht. Es ist davon auszugehen, dass altersbedingte Ursachen eine Rolle spielten.
War Horst Krause verheiratet oder hatte er Kinder?
Nein, er war unverheiratet und kinderlos.
Welche Rolle machte ihn bekannt?
Seine Kultrolle als Polizeihauptmeister Krause im „Polizeiruf 110“ brachte ihm landesweite Popularität.
Welche Preise erhielt er?
Besondere Anerkennung erfuhr er für „Wir können auch anders …“ und „Schultze Gets the Blues“.