Warum ein Kinderdepot sinnvoll ist
Ein Kinderdepot ist eine langfristige Möglichkeit, Vermögen im Namen eines Kindes aufzubauen. Eltern oder Erziehungsberechtigte eröffnen ein Depot, über das bis zur Volljährigkeit ausschließlich sie verfügen können. Mit 18 Jahren geht es automatisch auf das Kind über.
Im Vergleich zu klassischen Sparbüchern oder Tagesgeldkonten bietet ein Kinderdepot entscheidende Vorteile: höhere Renditechancen durch Kapitalmarktanlagen, steuerliche Freibeträge für Kinder und eine flexible Gestaltung von Sparplänen. Gerade in Zeiten niedriger Zinsen gewinnt diese Anlageform zunehmend an Bedeutung.
7 Gründe für ein Kinderdepot
1. Langfristiger Vermögensaufbau – warum der Anlagehorizont den Unterschied macht
Ein Kinderdepot nutzt Zeit als Renditetreiber. Bei einem Anlagehorizont von 15–20 Jahren bis zur Volljährigkeit glätten sich kurzfristige Schwankungen, und Marktphasen mit niedrigen oder negativen Renditen werden statistisch häufiger durch Wachstumsjahre überlagert. Wer früh startet, verteilt das Risiko über viele Konjunkturzyklen.
Praktisch heißt das: Ein ETF-Sparplan mit 25–100 € monatlich kann – je nach Marktentwicklung – bis zum 18. Geburtstag eine fünfstellige Summe erreichen. Nutzt gern einen ETF Rechner, um Szenarien für Sparraten, Laufzeit und angenommene Renditen durchzuspielen. So seht Ihr, wie stark schon kleine Erhöhungen der Rate über lange Zeiträume wirken.
2. Zinseszinseffekt nutzen – Ausschüttungen konsequent reinvestieren
Der Zinseszinseffekt entsteht, wenn Gewinne und Ausschüttungen wieder angelegt werden. Bei thesaurierenden ETFs geschieht das automatisch; bei ausschüttenden Varianten könnt Ihr die Zahlungen per Sparplan wieder investieren.
Über Jahre entsteht so ein Schneeballeffekt: Nicht nur das Startkapital arbeitet, sondern auch die aufgelaufenen Erträge. Deshalb lohnt es sich, Ausschüttungen nicht zu konsumieren, sondern sie im Kinderdepot zu belassen. Tipp: Achtet bei der ETF-Auswahl auf die Ertragsverwendung (thesaurierend vs. ausschüttend) und auf Gesamtkostenquote (TER).
3. Steuerliche Freibeträge ausschöpfen – Sparer-Pauschbetrag und Co.
Kinder haben ihren eigenen Sparer-Pauschbetrag (derzeit 1.000 € pro Jahr). Stellt dafür einen Freistellungsauftrag auf den Namen des Kindes beim Depotanbieter. So bleiben Kapitalerträge (Zinsen, Dividenden, realisierte Kursgewinne) bis zur Grenze steuerfrei.
Für höhere Erträge könnt Ihr – wenn die Voraussetzungen erfüllt sind – zusätzlich prüfen, ob eine NV-Bescheinigung (Nichtveranlagungs-Bescheinigung) sinnvoll wäre. Achtet außerdem darauf, Schenkungen transparent zu dokumentieren, falls Großeltern oder Pat:innen regelmäßig einzahlen. Viele Leser:innen suchen gezielt nach „was ist ein kinderdepot“ und „welche etfs für kinderdepot“ – die steuerliche Struktur ist neben der Produktwahl der zweite Hebel für Netto-Rendite.
4. Flexible Sparraten – dynamisch an Lebensphasen anpassen
Gute Anbieter erlauben Sparpläne ab 1–25 € pro Ausführung und bieten Pausen, Erhöhungen oder Reduktionen per Klick. Das ist ideal, wenn sich Euer Budget ändert (Elternzeit, Kita-Gebühren, Umzug).
Bei Neobrokern wie dem Trade Republic Kinderdepot lassen sich Raten oft monatlich oder zweiwöchentlich ausführen; klassische Direktbanken bieten meist monatliche Intervalle. Ein dynamischer Sparplan (z. B. jährliche Erhöhung um 2–5 %) kompensiert Inflationseffekte und steigert die Endsumme deutlich – das lässt sich elegant im ETF Rechner simulieren.
5. Breite Anlageoptionen – Kern-Satellit und sinnvolle ETF-Bausteine
Für die Basis eignet sich ein breit gestreuter Welt-ETF. Häufig genutzt: MSCI World (Industrieländer) oder FTSE All-World (inkl. Schwellenländer). Wer die Emerging Markets separat beimischen will, kann einen MSCI Emerging Markets ergänzen.
Darüber hinaus sind Themen-ETFs (z. B. Technologie) oder ESG-/SRI-Varianten möglich – jedoch maßvoll, damit das Risikoprofil zum Kind passt. Eine bewährte Vorgehensweise ist die Kern-Satellit-Strategie: 80–90 % Kern (MSCI World/All-World), 10–20 % Satelliten (EM, Nachhaltigkeit, ggf. Small Caps). Achtet auf Kosten (TER), Replikationsmethode und Sparplan-Verfügbarkeit bei Eurem Anbieter (z. B. Scalable Capital, Comdirect, ING, DKB, Consorsbank, Trade Republic Kinderdepot ETFs).
6. Finanzielle Freiheit im Erwachsenenalter – Ziele klar definieren
Ein gut strukturiertes Kinderdepot schafft mit 18 Jahren finanzielle Spielräume: Führerschein, Auslandsjahr, Studienstart oder die erste Mietkaution. Legt am besten früh Zielrahmen fest (z. B. „mindestens 8.000 € bis zum Studienstart“) und leitet daraus Sparrate, Anlagehorizont und Risikobudget ab.
Hilfreich ist eine Meilenstein-Logik: Zum Beispiel alle zwei Jahre prüfen, ob die Entwicklung dem Zielpfad entspricht, und bei Bedarf behutsam nachsteuern (Sparrate anpassen, Übergewichtungen per Rebalancing abbauen, nicht aber aus kurzfristigen Emotionen handeln). So verbindet Ihr Disziplin mit Transparenz – genau das, wonach Nutzer:innen suchen, die „etf sparplan“ und „kinderdepot eröffnen trade republic“ recherchieren.
7. Transparente Kontrolle – klare Rollen bis zur Volljährigkeit
Bis zur Volljährigkeit verwalten Sorgeberechtigte das Depot; Verfügungen liegen bei Euch. Dokumentiert Einzahlungen (auch von Großeltern) sauber und bewahrt Belege auf. Viele Broker bieten Berichte, Exportfunktionen und Steuerübersichten, die Ihr jährlich sichern solltet.
Zur Transparenz gehört auch die Produktauswahl: Haltet die Zahl der ETFs überschaubar (1–3 Kernbausteine reichen oft). Nutzt Watchlists und Sparplan-Übersichten Eures Anbieters – ob Trade Republic Kinderdepot, Scalable Capital Free Broker oder eine Direktbank – und prüft einmal im Jahr Kosten, Ausführungsintervalle und Aktions-Sparpläne. Wer „trade republic kinderdepot welche etf“ oder „trade republic kinderdepot wie eröffnen“ googelt, erwartet keine Flut, sondern eine strukturierte, begründete Auswahl.
So eröffnet Ihr ein Kinderdepot
Voraussetzungen
- Kind unter 18 Jahren
- Zustimmung aller Sorgeberechtigten
- Nachweis über Geburtsurkunde und Ausweise
Ablauf der Depoteröffnung
- Anbieter auswählen (Bank, Direktbank oder Online-Broker).
- Antrag online oder in der Filiale stellen.
- Legitimation der Eltern und des Kindes durchführen.
- Einreichen aller erforderlichen Unterlagen.
- Freischaltung des Depots und Start des Sparplans.
Geeignete ETFs für ein Kinderdepot
Ein Kinderdepot sollte auf breite Diversifikation setzen, um Risiken zu minimieren. Besonders empfehlenswert sind kostengünstige Indexfonds (ETFs).
Basis-ETFs
- MSCI World – Globale Streuung über Industrieländer
- FTSE All-World – Weltweit inkl. Schwellenländer
- S&P 500 – Größte US-Unternehmen
Ergänzende Bausteine
- Emerging Markets ETF – Chancen in Schwellenländern
- Technologie-ETFs – Fokus auf Zukunftsbranchen
- Nachhaltige ETFs (ESG/SRI) – Investieren nach ökologischen Kriterien
Vergleich: Kinderdepots bei verschiedenen Anbietern
Anbieter | Depotgebühren | Sparplan ab | ETF-Auswahl | Besonderheiten |
---|---|---|---|---|
Trade Republic | 0 € | 1 € | 2.000+ ETFs | App-basiert, günstige Orderkosten |
Scalable Capital | 0–2,99 € mtl. | 1 € | Sehr große Auswahl | Flatrate, optional Robo-Advisor |
Consorsbank | 0 € | 10 € | Fonds & ETFs | Klassische Bank, breiter Service |
Comdirect | 0–3,90 € mtl. | 25 € | ETFs & Aktien | Etablierte Bank, große Auswahl |
ING | 0 € | 1 € | Breite ETF-Auswahl | Benutzerfreundliche Plattform |
DKB | 0 € | 25 € | 800+ ETFs | Nachhaltigkeitsangebote |
Finvesto | 0 € | 25 € | Fonds & ETFs | Speziell auf Kinderdepots ausgerichtet |
Steuerliche und rechtliche Aspekte
- Verfügungsrecht: Eltern verwalten das Depot bis zur Volljährigkeit.
- Übertragung mit 18 Jahren: Ab Volljährigkeit geht die volle Kontrolle auf das Kind über.
- Kapitalerträge: Bis zum Freibetrag steuerfrei, darüber hinaus Abgeltungssteuer.
- Schenkungssteuer: Einzahlungen gelten als Schenkungen. Pro Elternteil sind 400.000 € steuerfrei.
Tipps für den erfolgreichen Vermögensaufbau im Kinderdepot
- Früh beginnen – Je länger der Anlagezeitraum, desto stärker wirkt der Zinseszinseffekt.
- Breit streuen – Kombination aus globalen ETFs reduziert Risiken.
- Kosten optimieren – Günstige Online-Broker vermeiden unnötige Gebühren.
- Automatisieren – Regelmäßige Sparpläne verhindern Investitionspausen.
- Flexibel bleiben – Anpassungen der Raten jederzeit möglich.
- Steuerliche Vorteile nutzen – Freistellungsauftrag frühzeitig einrichten.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Kinderdepot
Was ist ein Kinderdepot?
Ein Wertpapierdepot, das im Namen eines Kindes geführt und von den Eltern verwaltet wird.
Wann lohnt sich ein Kinderdepot?
Der frühzeitige Beginn maximiert die Renditechancen, ideal ist der Start bereits im Kleinkindalter.
Welche ETFs sind empfehlenswert?
Breite Indexfonds wie MSCI World, FTSE All-World oder nachhaltige ESG-ETFs.
Welche Kosten fallen an?
Viele Anbieter erheben keine Depotgebühren. Sparpläne sind meist ab 1–25 € möglich.
Können Großeltern ebenfalls einzahlen?
Ja, Zahlungen gelten als Schenkung. Freibeträge sollten beachtet werden.
Was passiert bei Volljährigkeit?
Das Depot geht vollständig in den Besitz des Kindes über.
Kann ein Kinderdepot jederzeit aufgelöst werden?
Ja, es kann gekündigt oder übertragen werden.